Köln, den 28. September 2014

Sehr geehrter Herr Roters,
als 1. Vorsitzender des Bürgervereins Zündorf danke ich Ihnen im Namen der hiesigen Bürgerschaft für die Gelegenheit, zwei halbe Tage lang bei einem „Bürgerworkshop“ mit Fachleuten Ihres Hauses diskutieren zu können.

Wie Sie vermutlich schon wissen, hat die Veranstaltung ergeben, dass das Vertrauen in die städtische Planung und in kommunalpolitische Zusagen hier massiv zerstört ist. Außerdem hat sich klar gezeigt, dass der weit überwiegende Teil der Bürgerinnen und Bürger das städtische Vorhaben sehr entschieden ablehnt. Wir tun dies nicht aus Gründen der Kirchturmspollitik oder gar nach dem Sankt-Florians-Prinzip. Wir haben vielmehr gute verkehrs-, umwelt- und siedlungspolitische Gründe, die wir in der Veranstaltung faktenreich erläutert haben. Und es besteht die erhebliche Sorge, dass neben unserem auch andere Ortsteile am Ende eines in Salamitaktik geführten Prozesses mit noch mehr Verkehrs- und Infrastrukturproblemen, aber weiterhin ohne funktionstüchtige Umgehungsstraße und ohne akzeptable ÖPNV-Lösung dastehen. Damit das nicht passiert, benötigt der Prozess erst ein unabhängiges großräumiges Verkehrsgutachten und eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung für das Gesamtprojekt des Siedlungs-Ausbaus im Porzer Süden.

Der von Ihnen beauftragte Stadtplaner hat zum Schluss der Veranstaltung festgestellt, dass vor der weiteren Arbeit erst einmal umfangreiche vertrauensbildende Maßnahmen erforderlich sind. Als Vertretung der Interessen des Ortsteils wird der Bürgerverein Zündorf gerne seinen Teil dazu beitragen. Allerdings empfehlen wir dringend, den Zeitdruck aus der Sache zu nehmen und das Verfahren für den städtebaulichen Wettbewerb nach dem eindeutigen Votum der Betroffenen erst einmal zu stoppen. Dies wäre ein erster kleiner Schritt auf dem Weg zu diesen vertrauensbildenden Maßnahmen.

Freundliche Grüße
Ihr
Hans Baedorf
1. Vorsitzender Bürgerverein Zündorf